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1. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 86

1911 - Leipzig : Teubner
86 Bergbau. Ernteerträge von drei gleich großen Kckerstücken. Den reichsten Ertrag hat der mit Kalisalz (ttainit) gedüngte Kcker hervorgebracht. lich groß ist das vorkommen von Steinkohlen. Sie finden sich am Nord- und Südfuße des Rheinischen Schtefergebtrges, im sächsischen Berglande und in Schlesien in solcher Fülle, daß an die Schweiz, Belgien, Niederlande, (Österreich-Ungarn, Frankreich und Italien große Mengen abgegeben werden können. Dazu treten noch weite Braunkohlenlager, die ebenfalls an vielen Orten abgebaut werden. Nur die vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien liefern mehr der wertvollen ,,schwarzen Diamanten" als Deutschland. — In seiner Förderung von Eisenerzen nimmt das Deutsche Neich unter den Ländern der Erde die zweite Stelle ein. Es folgt hierin auf die vereinigten Staaten von Kmerika. Unsere Industrie hat sich aber so gewaltig entwickelt, daß die deutschen Eisenerze bei weitem nicht ausreichen, den Bedarf zu decken. Das Kuslan'd (besonders Schweden, Spanien und Frankreich) mußte uns 1909 noch für 126 Tttill. Mark liefern. Die wichtigsten deutschen Fund- orte für Eisenerze befinden sich in dem nördlichen Lothringen, in Oberschlesien, an der Sieg, im harz und in Württemberg. — Hn Zinkerzen, die man hauptsächlich in Oberschlesien, im Ruhrgebiet (bei Iserlohn) und in der Gegend von Kachen för- dert, ist Deutschland das reichste Land der Erde. Nur die vereinigten Staaten von Amerika kommen annähernd an die deutsche Ausbeute heran. — In der Bleigewin- nung steht unser Vaterland an dritter Stelle (1. vereinigte Staaten von Amerika,

2. Europa ohne Deutschland und die außereuropäischen Erdteile - S. 31

1912 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 31 — Seineufer bei Sevres. f) Im Nordosten hat Frankreich Anteil an den Vogesen, dem eisenreichen Lothringer Stufenland und den Ausläufern der Ardennen. Das belgische Kohlengebirge greift nach Frankreich herüber. Durch die Kohlenschätze wird die Webeindustrie in Lille (216 T.) unterstützt. Im Gegensatz zu den Acker- baugebieten an der Seine ist Nordfrankreich ein dichtbevölkertes Industriegebiet. 5. Die wirtschaftlichen Verhältnisse in Frankreich. Frankreich ist ein wichtiges Ackerbaugebiet. Etwa 60 % des Bodens dienen dem Getreidebau. Frankreich hat unter allen Ländern Europas das günstigste Klima. An den drei Meerseiten liegen große, fruchtbare Tiefländer. Die milden Seewinde können ungehindert ins Land dringen. Frankreich liefert dreimal soviel Weizen wie Deutschland, wird aber im übrigen Getreideertrag von Deutschland übertroffen. Für den eignen Bedarf reicht der Getreidebau in Frankreich nicht aus. Es ist neben Italien das erste Weinland der Erde. (Es erzeugen in Millionen hl: Italien und Frankreich je 40, Spanien 16, Österreich 5, Deutschland 23/io.) Frankreich liefert für 113 Millionen Mark Obst. In der Geflügelzucht steht es unübertroffen da. Die gewonnenen Steinkohlen reichen lange nicht für den Bedarf aus, ebenso führt Frankreich fremde Eisenerze ein, gibt dafür aber aus seinen Bezirken in Lothringen sehr viel Eisenstein an Deutschland (Saar und Ruhr) ab. Handel und Verkehr. Frankreich steht in seinem Welthandel an vierter Stelle (England, Deutschland, Vereinigte Staaten), während die Franzosen

3. Geschichte des Mittelalters - S. 127

1910 - Halle a.S. : Gesenius
— 127 — 3. Das sächsische Quartier mit dem Vororte Braunschweig. 4. Das rheinische Quartier mit dem Vororte Köln. 418. Worin lagen die Erfolge der Hansa während ihrer Blütezeit begründet ? 1. Ein- und Ausfuhr Englands und Norwegens waren vollständig in den Händen der Hanseaten. 2. Widersetzliche Städte wurden durch Verhansung (Ausstoßung und Acht) von jeglichem Handel und Verkehr ausgeschlossen. 3. Herrschsüchtige Fürsten konnten mit Hilfe der großen Kriegsflotte und der gewaltigen Zahl Schwerbewaffneter meist besiegt und gedemütigt werden. 4. Unermeßlicher Reichtum an Geld und Geldeswert bot fast unerschöpfliche Machtmittel. 419. Welche Ursachen bewirkten den Verfall der Hansa? 1. Die allmähliche Erstarkung der von der Hansa beeinflußten nordischen Staaten: England, Norwegen, Schweden, Rußland. a) Sie befreiten sich von der Bevormundung durch die Hanseaten. b) Sie s c h u f e n untereinander und mit Holland Handelsbeziehungen. 2. Die bedeutende Machtzunahme vieler deutschen Fürsten: a) Sie unterwarfen die meisten hansischen Städte. b) Sie traten der einer Zentralgewalt entbehrenden Hansa mit immer größerem Erfolge gegenüber. 3. Die völlige Veränderung alter Handelsstraßen und Handelsbeziehungen: a) Durch die Besitznahme Konstantinopels durch die Türken. b) Durch die verschiedenen Entdeckungsreisen. 4. Die immer stärker auftretende Uneinigkeit innerhalb des Bundes: a) Die Bundesmitglieder verfolgten vielfach Sonderinteressen. b) Die niederen Schichten der Stadtbevölkerung strebten nach Selbständigkeit [463]. 420. Welche Bedeutung erlangte die Hansa für Deutschland? 1. Sie sorgte für Sicherheit des Verkehrs zu Wasser und zu Lande: a) durch Schaffung neuer Land- und W asserstraßen, b) durch Pflege alter, bestehender Handelswege, c) durch Verfolgung der Land- und Seeräuber. 2. Sie vermittelte den Ostseeländern die Kultur Mittelund Südeuropas.

4. Das Deutsche Reich - S. 664

1900 - Leipzig : Spamer
664 Drittes Kapitel. die neue Lehre bald eine heftige Reaktion, geführt von den Bischöfen von Metz, Tonl und Verdun. Hierdurch wurden die Protestanten zum Anschlüsse an Frankreich bewogen, durch welchen die Gebiete Metz, Tonl und Verdun dem Deutschen Reiche verloren gingen (bestätigt durch den Passauer Vertrag, 1552). Nachdem dann durch den Dreißigjährigen Krieg die Besitzungen und Rechte des Hauses Habsburg an Frankreich übergegangen waren, wußte sich Ludwig Xiv. in der allerunredlichsten Weise in den Besitz der noch selbständigen Teile des Elsasses (vor allem auch Straßburgs, 1681) zu setzen (durch deu Frieden von Ryswijk 1697 bestätigt). Durch deu Polnischen Erbfolgekrieg gewann Frank- reich dann auch Lothringen, welches durch den Herzog Franz Stephan, den Gemahl Maria Theresias, an den Schwiegervater Ludwigs Xv., Stanislaus Lesziusky von Polen, abgetreten und nach dessen Tode (1766) in Frankreich einverleibt wurde. Die Bewohner hatten unter französischer Herrschast ziemlich entschieden das deutsche Wesen und die deutsche Sprache festgehalten, doch war in letzter Zeit das Franzosentnm in deutlicher Zunahme begriffen. Der Krieg von 1870/71 befreite das Land von der französischen Gewaltherrschaft (Frank- furter Friede, 10. Mai 1871); vom Elsaß blieb namentlich nur Belfort mit Umgegend bei Frankreich. Das gewonnene Gebiet wurde unmittelbares Reichs- land (Reichsgesetz vom 9. Juni 1871). Das Christentum wurde im Elsaß durch den Herzog Etticho eingeführt; für dasselbe war besonders auch dessen Tochter Ottilia, die Schutzheilige des Elsasses und Begründerin des Klosters Hohenburg auf dem Ottilienberge, thätig. Der Name Elsaß wird als „Land der seßhaften Alemannen" oder besser als das „Land der Sassen am Jll" gedeutet. In Lothringen hatte sich wohl schon zu Anfang des 6. Jahrhunderts eine Sprachgrenze derartig vollzogen, daß der von Alemannen nicht besetzte südliche Teil verwelschte, während der nördliche germanisch blieb. Der lothringische Herzog Giselbert, welcher sich Frankreich angeschlossen hatte, wurde durch König Heinrich I. gewonnen (dann Gemahl der Tochter des Königs Gerberga). Später finden wir Lothringen in zwei Gebiete (Ober- und Unterlothringen) geteilt. Kaiser Karl Iv. vereinigte 1354 die freien Städte des Elsasses (außer Straßburg die Städte Weißenburg, Hagenau, Kolmar, Schlettstadt, Oberehnheim, Rosheim, Mül- Hausen, Kaysersberg, Türkheim und Münster) in den „Bund der zehen Städte." Die Schirmherrschaft über dieselben sowie die Rechte von Landgrafen im Elsaß übten schon früh die Habsburger aus. In den Besitz von Metz, Toul und Verdun gelangte König Heinrich Ii. besonders durch das Bündnis mit Kurfürst Moritz von Sachsen; er spielte sich übrigens als „Schützer der deutschen Freiheit" auf. Der letzte Herzog von Lothringen, welcher später als Franz I. die deutsche Krone trug, gab sein Land dem Erbfeinde Deutschlands preis, um für dasselbe das italienische Land Toscana zu erhalten. Nach der Besitznahme des Landes durch Frankreich haben namentlich die Landbewohner in Elsaß-Lothringen die deutschen Einrichtungen, Sitten und Ge- bräuche festgehalten; daß sich in dem jetzigen Jahrhundert das Franzosentum, nament- lich in den Städten, stark verbreitete, hatte besonders in der Zerrissenheit Deutsch- lands seinen Grund; trotzdem hat sich die deutsche Sprache in Predigt und Kinderlehre bis zum Jahre 1870 auf dem Lande fast überall erhalten. Der östliche Teil vom Elsaß gehört zur oberrheinischen Tiefebene, der westliche enthält die Ostabhänge des Wasgeuwaldes. Züge des letzteren bilden die Grenze gegen Lothringen, welches seinerseits ein Hochland darstellt. Im südlichsten Teile vom Elsaß finden sich Ausläufer des Schweizerischen Juras bis zum Passe von Belsort hin. Jenseit desselben erhebt sich das Gebirge des Was- genwaldes als eine Kette aneinander hängender Berge und Höhen. Dasselbe wird durch das Markircher Thal in eine südliche und eine nördliche Abteilung geschieden. Die erstere bildet größtenteils ein llrgebirge aus Granit, Gneis, Syenit, Porphyr und Melaphyr, welchen nur bisweilen Grauwacke, Rotliegendes und Sandstein an-

5. Die deutsche Geschichte in der Neuzeit seit 1740 - S. 32

1898 - Paderborn [u.a.] : Schöningh
— 32 — einseitigen Teilungsvertrag schließen, wonach Preußen leer ausgehen sollte. Dies bewog Preußen, von dem ersten Koalitionskriege zurücktreten, um für ein Eingreifen in die polnischen Verhältnisse freie Hand zu haben: es erhielt auch seinen Anteil an der Beute. Die drei Staaten einigten sich zur dritten und letzten Teilung Polens. 1795. Der König Stanislaus Poniatowski wurde abgesetzt, Polen verschwand völlig aus der Reihe der Staaten. Preußen erhielt diesmal das Gebiet zwischen Weichsel, Bug und Niemen (Neu-Ostpreußen), einige Gebiete mit der Stadt Warschau, die zu Südpreußen geschlagen wurden, und einen Teil des Krakauer Gebiets als Neu-Schlesien. Rußland hatte bei den drei Teilungen Polens den Löwenanteil erhalten, fast zwei Drittel des ganzen Landes. Österreich und Preußen etwa je ein Sechstel. Eine weitere Vergrößerung Preußens unter Friedrich Wilhelm Ii*) trat dadurch ein, daß die Fürstentümer Ansbach und Bayreuth nach dem Tode des letzten, kinderlosen- Markgrasen 1791 an Preußen zurückfielen. I>er erste Koatitionskrieg gegen Irankreich (1793—1797). Per Kongreß von Wastadt (1797—1799). Österreich und Preußen waren nicht die einzigen Mächte, die mit Frankreich in Krieg gerieten (f. S. 30). Die Ausschreitungen der französischen Revolution, besonders die Hinrichtung des Königs hatten zur Folge, daß auch England und aus Betreiben seines Ministers Pitt des Jüngeren noch andere europäische Mächte sich an die Verbündeten an-schlossen, so daß eine große Koalition gegen Frankreich zu stände kam. So entstand der erste Koalitionskrieg. Er wurde am Niederrhein, in Süddeutschland und in Italien geführt. Die Österreicher eroberten anfänglich die Niederlande (Belgien) zurück und drangen in Frankreich ein. Die Preußen nahmen das von den Franzosen besetzte Mainz wieder. In dieser Not wurde von dem mit der Leitung des Krieges betrauten Carnot, welcher Mitglied des Wohlfahrtsausschusses war, die von dem Konvent angeordnete allgemeine Aushebung der ganzen waffenfähigen Mannschaft durchgeführt (levee en masse). In kurzer Zeit war aus den zusammenströmenden Massen ein den Verbündeten an Zahl weit überlegenes Heer geschaffen. Junge, verwegene Generäle traten an die Spitze der begeisterten Scharen und entrissen den Verbündeten die errungenen Vorteile wieder. Die Preußen mußten, obwohl sie wiederholt bei *) Bon berühmten Bauten, die unter dieses Königs Regierung entstanden, ist das Brandenburger Thor zu nennen.

6. Neuere Zeit - S. 183

1882 - Braunschweig : Bruhn
183 sterreich, Frankreich, England bewarben sich um sein Bndnis, keinem trat er nher. Jeder sah, da er rstete, keiner wute, gegen wen. Selbst den vertrautesten Ministern verbarg der König seine Plne, bis er zur That schritt. ^ ^ Er war Monarch, Diplomat, Minister und spter Feldherr m einer Person. Darin bestand seine Strke. Jeder glaubte, Friedrich wollte Berg erobern. Da starb Karl Vi. 20. Oktober 1740l). Friedrich entschied sich fr die Eroberung Schlesiens2): a. Schlesien (680 Quadratmeilen) war wertvoller als Berg (mit Jlich 150 Quadratmeilen). b. Das Land war fr Preußen gnstiger gelegen. c. Die Erwerbung von Berg verwickelte den König in einen Krieg mit Frankreich ^). d. Der Krieg war fern von dem Hauptlande zu führen. Friedrich als Staatsmann u^Feldherr. -' ' r~ Friedrichs Politik war beherrscht von seinem Plane: ^ a. Die Grenzen zu erweitern und abzurunden, /- b. Preußen zu einer Gromacht zu erheben. Friedrich trieb nie deutsche Politik, kmmerte sich garnicht um Kaiser und Reich. , , Er regierte Preußen, wie einen Meierhof, der zufllig m Deutsch-land lag. , Er hielt es sogar fr die Aufgabe des brandenburg.-preurschen Staates, Sturmbock gegen das morsche Reich zu fein4). Das Reich war nur noch ein geographischer Begriffs. . 58. Allgemeine Betrachtung. cap 1) Die Nachricht gelangte erst am 26. Oktober nach Berlin. 2) Siehe Raisons de faire la guerre a la reine de Hongrie hist. d. m. t. 11. 2. p. 5066. . 3) Der Vorteil Frankreichs verlangte schwache Nachbarn am Rhem. 4) Die Aufgabe wurde gelst 1866. Die deutsche Geschichte bietet seit 1648 gleichzeitig a. Trauerspiel - Absterben des alten habsburglschen Reiches. b. Lustspiel Aufstreben des neuen hohenzollerschen Reiches. 5) An dem Kampfe sterreichs gegen Karl Vii. beteiligten sich, nur einige Fürsten fr und qeqn, da Reich blieb neutral. Nur der bairifche, schwbische, frankyche und die beiden rheinischen Kreise bildeten gewhnlich das Reichsheer. Du mchtigeren Fürsten in Norddeutschland trieben selbstndige Politik. ^ ^

7. Aus der allgemeinen Erdkunde, Deutschland - S. 44

1910 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 44 — Erde. Letzteres beträgt etwa 10°, elfteres 8 — 9°. Im Süden bilden die Alpen einen natürlichen Schutzwall. Der Nord- und Ostsee kommt im Norden eine ähnliche Bedeutung zu. Gleichzeitig ermöglichen sie die Teilnahme Deutschlands am Welthandel und damit eine größere Unabhängigkeit von den Nachbarn. Der Osten und ein Teil des Westens ist von der Natur weniger geschützt. Künstlicher Schutz in Form von Festungen muß an die Stelle treten. — Unser Vaterland hat viele Nachbarn. Der Westen wird von den Niederlanden, Belgien, Luxemburg und Frankreich, der Süden von der Schweiz und Österreich-Ungarn, der Osten von Rußland, der Norden von Dänemark begrenzt. Zahlreiche Nachbarschaft hat manche Gefahr im Gefolge, zwingt aber andererseits, sich stets in jeder Richtung auf der Höhe zu erhalten. Die Bewohner eines solchen Landes können nicht leicht in Trägheit verfallen. Sie werden vielmehr auf hoher Kulturstufe stehen. In andern europäischen Ländern ist eine bestimmte Form der Boden- bildung vorherrschend, so in Rußland und in den Niederlanden das Tiefland, in Spanien die Hochebene, in Großbritannien das Hügelland, in Griechenland, Italien und Skandinavien das Gebirgsland. Deutsch- land dagegen vereinigt sämtliche in Europa vorkommenden Bodenformen in sich. Es sind Hochgebirge, Mittelgebirge und niedere Höhenzüge vertreten. Wir haben in unferm Vaterlande weit ausgedehnte und kleinere Hochebenen, Terrassenländer, unregelmäßige Berglandschaften, abgeschlossene und offene Tiefebenen, Niederungen, Brüche. Es herrscht eine große Vielgestaltigkeit der Oberfläche. Daß diese von großem Ein- fluß auf die Geschichte des deutschen Volkes geworden ist, davon hören wir später mehr. Deutschland reicht „vom Fels zum Meer". Die höchste Bodenstufe bilden die deutschen Alpen im Süden unseres Vaterlandes. Der Boden senkt sich von Süden nach Norden. Die nächste Stufe bildet das deutsche Mittelgebirge, die letzte das Norddeutsche Tiefland, das nach Westen an Breite bedeutend abnimmt. Süddeutschland hat eine mittlere Höhe von 4—500 m, Mitteldeutschland eine solche von etwa 200 m, und Nord- deutschland ist im Mittel etwa nur 50 m hoch. Schroffe Übergänge fehlen zumeist. Die verschiedene Streichrichtung der Gebirge hat die Einteilung Deutschlands in eine Reihe natürlicher Gebiete (Landschaften) zur Folge gehabt. Wir lernen sie nacheinander kennen, werden auch an entsprechenden Stellen auf die Entstehung der mannigfaltigen Boden- formen näher eingehen. Ergebnis. Deutschland liegt fast im Herzen Europas, und es hat einen ftufenartigen Aufbau. Der Boden ist sehr vielgestaltig.

8. Lehrproben zur Länderkunde von Europa - S. 290

1908 - Leipzig [u.a.] : Teubner
290 Europa. die Aufeinanderfolge und die wagrechte Lage der Schichten ganz deutlich. — Und ob sich auch Urgestein findet? Sch.: Es liegt zu unterft, aber so weit wird man wohl kaum vordringen können. — Nun, dieses ungeheuere Oft- europa, und nur ein Staat! Sch.: In Westeuropa sind die vielen Staaten. Daraus sieht man, wie die Gebirge Staaten bilden. — Nehmt einmal Gegen- stücke zu Rußland! Sch.: Das Deutsche Reich besteht aus 26, zum Teil kleineren Staaten, Osterreich-Ungarn beherbergt gar zwölf verschiedene Nationen, die südosteuropäische Halbinsel sechs große Staaten. Alle diese Gebiete sind von den verschiedensten Gebirgen durchsetzt. — Am deutlichsten zeigt sich der Lin- fluß des Gebirges in Mitteldeutschland, an welchem 16 Staaten teilhaben und in der Schweiz. — Nun wird es uns leicht sein, die Mitwirkung der Gebirge an der Bildung der Staaten im einzelnen festzustellen! Sch.: Die drei südlichen Halbinseln erhalten ihre nördliche Grenze durch Falten- gebirge. Die skandinavischen Gebirge markieren die Grenze gegen Nußland. Deutschland begreift die nördliche Abdachung des Alpenlandes, Frankreich die nordwestliche Abdachung seiner Mittelgebirge, Österreich-Ungarn, rings von Gebirgen um- schlössen, sammelt deren Abflüsse in der Donau. 3. Infolge geschichtlicher Einflüsse. Aber es sind immer noch einige Staaten übrig, deren Dasein wir noch nicht zu erklären Gelegenheit hatten. Nenne sie! Sch.: Holland und Belgien, die Schweiz, ebenso die Spaltung von Skandinavien und der Iberischen halb- insel in zwei Staaten! — lvem müßten wir Holland und die Schweiz eigent- lich zurechnen? Sch.: Deutschland, denn sie gehören beide der nördlichen Abdachung der Alpen an. Früher waren sie auch deutsch, aber im lvest- Mischen Frieden wurden sie selbständig gemacht, um Deutschland zu schwächen. Belgien würde eigentlich zu Frankreich passen. — Es gehörte auch vor 100 Jahren zu ihm- aber dann wurde es wieder von ihm getrennt. Sch.: vielleicht um auch Frankreich nicht zu groß werden zu lassen. — Über Portugal und Norwegen sind wir schon unterrichtet! Sch.: Der Norden von Portugal wurde vom König von Kastilien einst seinem Schwiegersohne ge- schenkt, weil er im Kampf gegen die Mauren tapfer für ihn gefochten hatte. Seit dem allmählichen Zurückdrängen der Mauren wurde auch der ursprüng- liche Besitz Portugals vergrößert. Daß heute immer noch zwei Königreiche bestehen, hat seinen Grund darin, daß zwischen beiden Ländern entweder tief eingeschnittene enge Flußtäler oder unwirtliche Gebirge sich befinden. Und Norwegen gehörte früher zu Dänemark. — Nur über Böhmen wünsche ich nun noch Auskunft! Sch.: Es gehört eigentlich zu Deutschland, da es in die Elbe seine Gebirge entwässert. Aber das Eingangstor ist allerdings sehr eng. Zu Osterreich kam es unter dem Nachfolger von Kaiser Max l. — Aber ein- mal schien es den Österreichern doch verloren? Sch.: Als Friedrich V. zum

9. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 179

1907 - Langensalza : Beyer
V. Die Weststaaten. 179 (Bedeutende Küstenentwicklung an 2 Meeren — günstiges Klima — Nähe großer Industriestaaten.) 2. Physische Grundlage. Das ganze Gebiet bildet mit dem Inselreiche Großbritannien eine flache Mulde. Vom englischen Devon- gebirge senkt sich der Boden bis tief unter den Meeresspiegel und steigt am entgegengesetzten Ufer des Ärmelmeeres von dem frucht- baren Alluvium Hollands zum Sand, Lehm und Ton des Diluviums auf, das sich durch Holland, Belgien und Frankreich hinzieht, bis es in die kalk- und kreidehaltigen Umrahmungen des französischen Mittelgebirges übergeht, die für den Weinbau so höchst günstig sind. Das Klima der beiden Kleinstaaten ist ozeanisch, feucht und mild mit vorherrschenden W.- und Sw.-Winden, dasjenige Frankreichs warm und nur in den Gebirgen etwas kälter. In der Schweiz herrscht ein gemäßigtes Klima vor. Nenne und zeige die wichtigsten Gebirge und Flüsse! die be- deutendsten Kanäle! Welche Seen kennst du in der Schweiz? 3. Schätze auf und in der Erde. a) Der Ackerbau bringt in allen Staaten hohe Erträge, obwohl die Schweiz nur zu 2/10, Holland zu 3/10 anbaufähig sind. Der Sand- boden Hollands und die Gebiete der Ardennen liefern besonders Kartoffeln, die große nw. Tiefebene aber Weizen, Roggen, Hafer, Buchweizen und Zuckerrüben. Auch blüht in Holland, Belgien und Frankreich der Anbau von Tabak, Hanf, Flachs, Blumen (Harlem) und Gemüse. Der Obstbau ist nur in Holland nicht lohnend (Grund!), für Südfrüchte und Wein ist die Schweiz, namentlich aber Frankreich bemerkenswert, welches in seinen 3 Hauptweinbezirken: 1. die Gegend von Gascogne (Bordeaux), 2. das alte Burgund, 3. die Champagne jährlich für l1/^ Milliarden Francs Wein erzeugt. Aber auch der Sw. der Schweiz (Genf, Neuf- chatel und Wallis) liefert guten Landwein. Die Forstwirtschaft ist in Frankreich und Belgien bedeutend, in Holland und in der Schweiz sehr gering. b) Auch die Viehzucht ist überall recht rege. Die Rindvieh- zucht ist für die Schweiz und Holland eine Hauptquelle des Wohl- standes. Die Pferdezucht Hollands, Belgiens (Brabant) und Frank- reichs (Flandern, Normandie, Bretagne) leistet in schweren, kräftigen Zugtieren Bedeutendes. Außerdem sind hervorzuheben die Schaf- zucht in der holländischen Dünen- und Geestgegend, um Limburg (Käse) und in den Pyrenäen, die Geflügel- und Seidenraupen- zucht Frankreichs und die bedeutende Seefischerei, die im großen nur von Frankreich (Sardinen, Austern) und Holland (Heringe) betrieben wird. c) Ungleich verteilt sind die Schätze in der Erde. In Holland werden nur Ton und Torf, in der Schweiz Bergkristall, Sand- stein und Schiefer gewonnen. In Frankreich und Belgien dagegen spielen Steinkohlen und Eisenerze die wichtigste Rolle, die meist

10. Europa - S. 88

1879 - Gütersloh [u.a.] : Bertelsmann
88 Zweites Buch. Europa. die Entwickelung eines Einheitsstaates befördert wurde2). Auch in Pflanz eir- und Thierwelt England im S. mit Frankreich übereinstimmend (§ 17). In beiden Länder haben einst die Kelten ihre Hauptsitze gehabt, dann hat in ihnen eine stärkere Mischung romanischer und germanischer Elemente als in den übri- gen Großstaaten Europas stattgefunden, doch so daß schließlich in Frankreich der romanische, in England der germanische Geist zum Siege gekommen ist3). Beide Staaten haben Jahrhunderte lang in regstem feindlichem oder sreund- lichem Verkehr mit einander gestanden^) und sich früher als andere Groß- mächte zu kräftigen einheitlichen modernen Eulturstaaten ausgebildet, so daß sie dadurch, das eine zu Lande, das andere zur See, die Stellung vorherrschender Mächte Europas errangen. Beide sind in verschiedener Weise den andern Völkern in Entwickelung freiheitlicher Einrichtungen vorangegangen^) wie sie auch im 17. und 18. Jahrhundert in der Litteratnr vorherrschten. Beide Völker haben großes praktisches Geschick und daher vor andern großen Nationen auf dem Gebiete der materiellen Cnltur einen bedeutenden Vorsprung gewonnen; sie zeichnen sich noch jetzt (in abweichender Weise) ans dem Gebiete der Industrie aus. So ist, was mau moderne Cnltur nennt, großentheils durch sie entwickelt und auch nach Deutschland verpflanzt worden, das diesen beiden Völkern am meisten Anregung verdankt^). Sonach die Zusammen- fassnng beider Staaten als Westmächte wohlbegrllndet. I. Frankreich. 9600 Dm. 37 Mill E. 3840 ans 1 Dm. § 225. Lage, Grenzen, wagerechte Gliederung. Frankreich zwischen 421/3 0 und 51° N. Br. fast in gleicher Breite wie Oesterreich- Ungarn an den beiden wichtigsten Meeren Europas (!) gelegen, im So. und Sw. durch den Kamm der beiden gewaltigsten Gebirgserhebuugen Europas begrenzt, im O. durch Jura und Slldvogesen, zwischen denen sich die merk- känolithischen Periode (§ 26 Aum. 10) durch Niederschläge aus einem Meere, das, einst beide Länder bedeckend, später ablief, und abwechselnd aus süßen Gewässern gebildet, während z. B. die norddeutsche Tiefebene mehr gleichmäßiger aus Sand und Lehmablagerungen vor oder während der Diluvialzeit gebildeter Meeresboden ist. Geo- logen sprechen von einem alten Anglo - Gallischen Becken, dessen Mittelpunkte bei Paris und London liegen. 2) Die gute Bewässerung und das bequeme Terrain haben in beiden Staaten auch die Anlage ausgezeichneter C a n a ls q ste me ermöglicht. — Auch in den großen Mündungsbusen haben beide Länder mit einander Aehnlichkeit. 3) Daher haben beide Staaten wiederholt die Rolle von Vermittlern zwischen der germanischen und romanischen Welt übernommen. 4) England hat von Frankreich aus seine Herrscher erhalten (106c), die nach- her lange Zeit (1154—1453) große Theile, ja die Hälfte von Frankreich besaßen. Fast die ganze zweite Hälfte des Mittelalters durch englisch-französische Kriege aus- gefüllt. Auch befanden sich zwischen 1689 und 1815 England und Frankreich während der Mehrzahl der Jahre im Kriege, daneben jedoch in regem Cultur- austausch. 5) Dies wurde in beiden Ländern z. Th. durch Revolutionen, freilich sehr ver- schiedenartige, bewirkt; durch die englische wurde mehr Freiheit, durch die frau- zösische mehr Gleichheit errungen. 6) Aber zum germanischen England hat sich Deutschland immer mehr hingezogen gefühlt, dem romanischen Frankreich mehr feindlich gegenüber gestanden.
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